Du hast beim Training dein Bestes gegeben. Du & dein Hund seid bereit. Du gehst zu deinem ersten Turnier … und es endet in einer Katastrophe. Jemand führte bei deinem Hund eine Gehirnwäsche durch – er war abgelenkt, schaute überall herum und schnuffelte am Boden. Er musste sogar den Richter und die Helfer unbedingt begrüßen. Es war peinlich und du genierst dich … beim letzten Training hat es mit Buddy doch noch perfekt funktioniert, was ist heute schiefgelaufen?
Training mit deinem Hund sollte Spaß machen. Turniere können aber manchmal für dich als auch für deinen Hund stressig sein. Möchtest du konsistente und selbstbewusste Leistung erzielen? Ein klug zusammengestelltes mentales Warm-Up hilft deinem Hund besser den Stress am Turniertag zu überwinden.
Den Kopf für die kommende Aktivität klar und fertig zu machen ist ein wichtiger Teil des Warm-Ups bei menschlichen Athleten. Mentales Warm-Up hilft einen Zustand zu erreichen, indem man bereit ist, seine bestmögliche Leistung zu bringen.
Wenn es für Menschen funktioniert, wieso probierst du es nicht auch für deinen Sporthund? Vielleicht machst du es sogar schon längst, aber es ist dir nicht bewusst.
Ich habe das erste Mal über „Routine im Hundetraining“ in einem on-line Kurs von Katarina Podlipnik gehört. Dieser Kurs sollte den Trieb und die Motivation beim Hund steigern. Seitdem habe ich mir für meine Hunde kurze mentale Warm-Up-Routinen für unterschiedliche Aktivitäten ausgearbeitet. Es hilft ihr „Gehirn zu starten“.
Hunde brauchen Routine – sie sollen sich keine Sorgen machen, was als nächstes passiert. Es gibt ihnen Sicherheit. Wenn du eine kurze mentale Warm-Up Routine durchführst, wird sich dein Hund sofort auskennen, was kommt – „Ich soll mich konzentrieren, ich bringe Leistung, es wird Spaß machen, ich kriege eine Belohnung“.
Ziel der mentalen Vorbereitung
Sie bietet deinem Hund Sicherheit & Selbstbewusstsein, damit er seine beste Leistung bringen kann. Die Routine bereitet den Hund darauf vor, was als nächstes kommt: Agility-Parcour laufen, Heelwork zur Musik, Befehlen vom Hundeführer bei Obedience folgen, usw.
Dein Hund ist ruhig & motiviert. Durch bestimmte Übungen kann man bei Hunden die erwünschte Geisteshaltung erzielen.
Es leitet den Fokus deines Hundes auf dich. Bei Hunden, die sich schnell ablenken lassen, hilft die Routine sie daran zu erinnern, dass jetzt ihre Aufmerksamkeit und Interaktion dir gelten soll, und das nachher auch belohnt wird.
Mentales Warm-Up für deinen Hund zusammenstellen
Erstelle deine eigene Routine, die du bei jedem Training und jedem Turnier anwendest.
Es sollte spezifisch für den konkreten Hundesport sein – Agility, Obedience, etc. Verwende diese Routine in KEINER andere Situation.
Du kannst es zu einem Bestandteil von deinem physischen Warm-up machen.
Praktische Beispiele
Wenn du dich bei einem Turnier umschaust, kannst du bei anderen Teams sicher Inspiration finden.
Zur Vorbereitung für Rally-Obedience siehst du manche Hundeführer, die gezielt Leckerlies in den Boden platzieren. Sie lassen nachfolgend den Hund mit der Nase arbeiten, um die Leckerlies zu finden. Diese Übung hilft z.B. die Aufmerksamkeit des Hundes zu fokussieren und ihn etwas zu beruhigen.
Beim Agility lassen manche Hundeführer ihren Hund rückwärts gehen, bevor sie den Start freigeben – verwende hier einfach den Lieblingstrick deines Hundes!
Hier sind Routinen, die z.B. bei meinen Hunden gut funktionieren.
Dodo
Ein übermotivierter Hund, der sich gleichzeitig leicht ablenken lässt. Ich mache zuerst körperliches Warm-Up und lasse ihn beim Zerren ein bisschen Energie abbauen. Vor jeder Obedience oder Tricks-Einheit mache ich folgendes:
1. Gleich wird’s lustig
Brücke – Dieses Spiel hat sich Dodo selbst ausgedacht. Er ist dabei immer gut drauf und es motiviert ihn für alles, was kommt. Er macht es immer, wenn wir Heim kommen. Er beginnt zwischen den Beinen durchzurennen und versucht einen dabei hochzuheben, wie ein kleines Pony. Er bellt dabei und ist „aus dem Häuschen“. Ich habe also diese Energie, die er dabei hat, ausgenutzt und es zu einem Teil von unserem „mentalen Warm-Up“ Spiel gemacht.
2. Aufmerksamkeit ist gefragt!
Ich nehme 10 Leckerlis & den Klicker: Ich bewege mich frei herum, ich lasse den Hund frei bewegen. Sobald Dodo mit mir Augenkontakt macht, kommt ein Klick und Belohnung. Es dauert ungefähr 15 Sekunden und ich habe seine volle Aufmerksamkeit.
Fokus!
Nose Touch – Ich verwende meine Hand als Target beim Nose Touch. Nose Touch ist Dodos Lieblingstrick. Aus irgendeinem Grund kommt er dabei runter, vor allem wenn er die Nosetouch-Position halten muss. Ich habe dabei seine volle Aufmerksamkeit. Zusätzlich kann ich ihn damit gut bei mir halten, sollte er abgelenkt werden.
3. Sportspezifisch
Kommandos für Obedience: I mache ein Paar Sitz-Platz-Sitz Kommandos und nachfolgend ein paar Sekunden Fußgehen mit ihm. Nachher stelle ich ihn in die Grundstellung und wiederhole die Übung 2 mit 5 Leckerlis: Augenkontakt – Klick, Belohnung.
Es dauert alles insgesamt 2-3 Minuten und nachher sind wir bereit fürs Training/Turnier.
Casper
Ein ruhiger Hund, der für Arbeit mehr Motivation braucht. Ich mache zuerst körperliches Warm-Up. Für ihn sind die Übungen beim Training immer die gleichen wie beim Turnier. So weiß er sofort was folgt – Agility. Vor jedem Agility-Lauf:
1. Gleich wird’s lustig
Ich verwende immer eine Agilityleine. Ich verwende diese nie für Spaziergänge, nur fürs Training und Turniere. Ich verwende immer das Spielzeug, das wir aktuell im Training verwenden – Ich nehme dieses Spielzeug für nichts anderes außer Agility.
2. Warten vor dem Start
Mit Hilfe von Leckerlis motiviere ich ihm zu Bellen. Damit baut er Stress ab und seine Motivation wird gesteigert. Ich mache die gleiche Übung auch im Training vor jedem Durchgang.
3. Beim Start
Ich fordere ihn auf, 1-mal nach links und 1-mal nach rechts zu drehen. Nachher kriegt er das Kommando fürs warten und ich gehe in meine Startposition. Mit dem Freigabekommando „OK“ darf er los rennen. Ich verwende die gleiche Routine auch beim Training für jede längere Sequenz und Parcours. Spins sind sein Happy-Trick und funktionieren daher immer. Er rotiert, wenn er motiviert und aufgeregt ist, also habe ich es einfach zu einem Trick geshaped. Es ist auch Bestandteil unserer körperlichen Warm-Up Routine.
Schalte das Gehirn deines Hundes ein
DU bist die einzige Person, die deinen Hund am besten kennt. Überlege dir, welche Geisteshaltung du bei deinem Hund nach dem mentalen Warm-Up erzielen möchtest.
Soll der Hund nachher ruhig und konzentriert sein?
Soll der Hund nachher aufgeregt und motiviert sein?
Welche Tricks, Kommandos, Spielzeug oder Situationen helfen deinem Hund den gewünschten Geisteszustand zu erreichen? Stelle diese in eine kurze Routine zusammen. Diese Routine solltest du in jedem Training anwenden und dann auch in das Warm-up für deine Turnieren einbauen.
Mach aus deinem Hund keinen Hund, bei dem es „im Training funktioniert hat“. Bringe ihm bei, wie er schnell sein Gehirn einschalten kann. Mach aus deinem Hund einen Hund, der mit hoher Konstanz und Selbstbewusstsein gute Leistungen bringt.
Mental Warm-up – Schalte das Gehirn deines Hundes ein!
Du hast beim Training dein Bestes gegeben. Du & dein Hund seid bereit. Du gehst zu deinem ersten Turnier … und es endet in einer Katastrophe.
Jemand führte bei deinem Hund eine Gehirnwäsche durch – er war abgelenkt, schaute überall herum und schnuffelte am Boden. Er musste sogar den Richter und die Helfer unbedingt begrüßen. Es war peinlich und du genierst dich … beim letzten Training hat es mit Buddy doch noch perfekt funktioniert, was ist heute schiefgelaufen?
Training mit deinem Hund sollte Spaß machen. Turniere können aber manchmal für dich als auch für deinen Hund stressig sein. Möchtest du konsistente und selbstbewusste Leistung erzielen? Ein klug zusammengestelltes mentales Warm-Up hilft deinem Hund besser den Stress am Turniertag zu überwinden.
Den Kopf für die kommende Aktivität klar und fertig zu machen ist ein wichtiger Teil des Warm-Ups bei menschlichen Athleten. Mentales Warm-Up hilft einen Zustand zu erreichen, indem man bereit ist, seine bestmögliche Leistung zu bringen.
Wenn es für Menschen funktioniert, wieso probierst du es nicht auch für deinen Sporthund? Vielleicht machst du es sogar schon längst, aber es ist dir nicht bewusst.
Ich habe das erste Mal über „Routine im Hundetraining“ in einem on-line Kurs von Katarina Podlipnik gehört. Dieser Kurs sollte den Trieb und die Motivation beim Hund steigern. Seitdem habe ich mir für meine Hunde kurze mentale Warm-Up-Routinen für unterschiedliche Aktivitäten ausgearbeitet. Es hilft ihr „Gehirn zu starten“.
Hunde brauchen Routine – sie sollen sich keine Sorgen machen, was als nächstes passiert. Es gibt ihnen Sicherheit. Wenn du eine kurze mentale Warm-Up Routine durchführst, wird sich dein Hund sofort auskennen, was kommt – „Ich soll mich konzentrieren, ich bringe Leistung, es wird Spaß machen, ich kriege eine Belohnung“.
Ziel der mentalen Vorbereitung
Mentales Warm-Up für deinen Hund zusammenstellen
Praktische Beispiele
Wenn du dich bei einem Turnier umschaust, kannst du bei anderen Teams sicher Inspiration finden.
Zur Vorbereitung für Rally-Obedience siehst du manche Hundeführer, die gezielt Leckerlies in den Boden platzieren. Sie lassen nachfolgend den Hund mit der Nase arbeiten, um die Leckerlies zu finden. Diese Übung hilft z.B. die Aufmerksamkeit des Hundes zu fokussieren und ihn etwas zu beruhigen.
Beim Agility lassen manche Hundeführer ihren Hund rückwärts gehen, bevor sie den Start freigeben – verwende hier einfach den Lieblingstrick deines Hundes!
Hier sind Routinen, die z.B. bei meinen Hunden gut funktionieren.
Dodo
Ein übermotivierter Hund, der sich gleichzeitig leicht ablenken lässt. Ich mache zuerst körperliches Warm-Up und lasse ihn beim Zerren ein bisschen Energie abbauen. Vor jeder Obedience oder Tricks-Einheit mache ich folgendes:
1. Gleich wird’s lustig
Brücke – Dieses Spiel hat sich Dodo selbst ausgedacht. Er ist dabei immer gut drauf und es motiviert ihn für alles, was kommt. Er macht es immer, wenn wir Heim kommen. Er beginnt zwischen den Beinen durchzurennen und versucht einen dabei hochzuheben, wie ein kleines Pony. Er bellt dabei und ist „aus dem Häuschen“. Ich habe also diese Energie, die er dabei hat, ausgenutzt und es zu einem Teil von unserem „mentalen Warm-Up“ Spiel gemacht.
2. Aufmerksamkeit ist gefragt!
Ich nehme 10 Leckerlis & den Klicker: Ich bewege mich frei herum, ich lasse den Hund frei bewegen. Sobald Dodo mit mir Augenkontakt macht, kommt ein Klick und Belohnung. Es dauert ungefähr 15 Sekunden und ich habe seine volle Aufmerksamkeit.
Fokus!
Nose Touch – Ich verwende meine Hand als Target beim Nose Touch. Nose Touch ist Dodos Lieblingstrick. Aus irgendeinem Grund kommt er dabei runter, vor allem wenn er die Nosetouch-Position halten muss. Ich habe dabei seine volle Aufmerksamkeit. Zusätzlich kann ich ihn damit gut bei mir halten, sollte er abgelenkt werden.
3. Sportspezifisch
Kommandos für Obedience: I mache ein Paar Sitz-Platz-Sitz Kommandos und nachfolgend ein paar Sekunden Fußgehen mit ihm. Nachher stelle ich ihn in die Grundstellung und wiederhole die Übung 2 mit 5 Leckerlis: Augenkontakt – Klick, Belohnung.
Es dauert alles insgesamt 2-3 Minuten und nachher sind wir bereit fürs Training/Turnier.
Casper
Ein ruhiger Hund, der für Arbeit mehr Motivation braucht. Ich mache zuerst körperliches Warm-Up. Für ihn sind die Übungen beim Training immer die gleichen wie beim Turnier. So weiß er sofort was folgt – Agility. Vor jedem Agility-Lauf:
1. Gleich wird’s lustig
Ich verwende immer eine Agilityleine. Ich verwende diese nie für Spaziergänge, nur fürs Training und Turniere. Ich verwende immer das Spielzeug, das wir aktuell im Training verwenden – Ich nehme dieses Spielzeug für nichts anderes außer Agility.
2. Warten vor dem Start
Mit Hilfe von Leckerlis motiviere ich ihm zu Bellen. Damit baut er Stress ab und seine Motivation wird gesteigert. Ich mache die gleiche Übung auch im Training vor jedem Durchgang.
3. Beim Start
Ich fordere ihn auf, 1-mal nach links und 1-mal nach rechts zu drehen. Nachher kriegt er das Kommando fürs warten und ich gehe in meine Startposition. Mit dem Freigabekommando „OK“ darf er los rennen. Ich verwende die gleiche Routine auch beim Training für jede längere Sequenz und Parcours. Spins sind sein Happy-Trick und funktionieren daher immer. Er rotiert, wenn er motiviert und aufgeregt ist, also habe ich es einfach zu einem Trick geshaped. Es ist auch Bestandteil unserer körperlichen Warm-Up Routine.
Schalte das Gehirn deines Hundes ein
DU bist die einzige Person, die deinen Hund am besten kennt. Überlege dir, welche Geisteshaltung du bei deinem Hund nach dem mentalen Warm-Up erzielen möchtest.
Welche Tricks, Kommandos, Spielzeug oder Situationen helfen deinem Hund den gewünschten Geisteszustand zu erreichen? Stelle diese in eine kurze Routine zusammen. Diese Routine solltest du in jedem Training anwenden und dann auch in das Warm-up für deine Turnieren einbauen.
Mach aus deinem Hund keinen Hund, bei dem es „im Training funktioniert hat“. Bringe ihm bei, wie er schnell sein Gehirn einschalten kann. Mach aus deinem Hund einen Hund, der mit hoher Konstanz und Selbstbewusstsein gute Leistungen bringt.
Viel Spaß beim Training!
Martina